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18. July 2022

TSV Amöneburg gewinnt zum ersten Mal den Rhiel-Cup im benachbarten Roßdorf

Jubelnde Amöneburger: Torschütze Demir Cokovic (Zweiter von rechts, Nummer 10) und seine Mitspieler feiern den Treffer zum 1:0. Letztlich gewann der TSV Amöneburg das Rhiel-Cup-Finale gegen den VfL Dreihausen mit 3:0. Foto: Stefan Weisbrod

Von Stefan Weisbrod

Roßdorf. Murat Moradaoglu holte sein Team nach dem Abpfiff des Endspiels sofort zusammen. Es war dem Trainer des TSV Amöneburg ein großes Anliegen, seinen Spielern direkt zu sagen, dass er „total stolz“ auf sie ist. Es ging ihm dabei nicht nur um die Ergebnisse – am Finaltag ein 4:0 im Halbfinale gegen die FSG Homberg/Ober-Ofleiden und ein finales 3:0 gegen den VfL Dreihausen –, wie er anschließend im Gespräch mit der OP ausführte: „Wir stecken mitten in der Vorbereitung auf die neue Saison. Alle haben schwere Beine und trotzdem ist jeder bereit, für den anderen zu laufen und zu kämpfen.“ Er zeigte sich überzeugt: „Auch in der Kreisoberliga werden wir uns in dieser Saison viele Spiele holen, wenn wir so auftreten.“

Wirklich eng ist es für den TSV im Turnierverlauf nur einmal gewesen: im Auftaktmatch der Vorrunde gegen die Kreisliga-A-Mannschaft des gastgebenden RSV Roßdorf, als es ins Elfmeterschießen ging. Gegen den SV Mardorf machten es die Amöneburger dann beim 4:0 deutlich – und ließen auch am Finaltag in beiden Partien keinen Gegentreffer zu. Gegen Vorjahressieger FSG Homberg/Ober-Ofleiden fiel der Sieg allerdings nach Meinung von Turnierleiter Reinhard Ried „zwei Tore zu hoch aus“. In einem weitgehend ausgeglichenen Spiel präsentierte sich das Amöneburger Team schlicht effektiver vor dem gegnerischen Tor: Demir Cokovic brachte seine Mannschaft kurz vor der Pause in Führung, Cevahir Kilercioglu legte nach Wiederbeginn das 2:0 nach und machte es Mitte der zweiten Halbzeit mit zwei weiteren Treffern binnen drei Minuten deutlich.

Spiel um den dritten Platz wird nicht ausgetragen

Zuvor hatte Dreihausen mit 3:1 gegen den FSV Schröck gewonnen. Dennis Hopp schoss den Kreisoberligisten nach elf Minuten in Front, Jannik Schleich legte acht Minuten nach Wiederbeginn das 2:0 nach und Spielertrainer Anton Jencik sorgte weitere fünf Minuten später für die Vorentscheidung. Die Schröcker, die zu Beginn noch überlegen waren, sich aber immer wieder die Zähne an der VfL-Defensive die Zähne ausbissen, kamen acht Minuten vor Schluss durch Bahtiyar Yildiran nur noch zum 1:3. Bitter: Weil sich von den 14 Spielern vier in dieser Partie Blessuren zuzogen, sah sich der Gruppenligist nicht mehr imstande, um Platz drei zu spielen. „Bronze“ ging daher kampflos an Süd-Kreisoberligist Homberg/Ober-Ofleiden.

Ried bedauerte dies. Insgesamt, betonte er, sei die Bilanz des Turniers – trotz dreier Absagen in der Vorrunde – sehr positiv: „Wir mussten manchmal an den Spielplan ran, das hat es komplizierter gemacht. Aber trotzdem war es eine richtig gute Woche.“ Die fand in einem Endspiel einen Abschluss, in dem sich letztlich die stärkere von zwei guten Mannschaften durchsetzte.

Die Amöneburger hatten bereits in der ersten Halbzeit bessere Gelegenheit, unter anderem traf Gheorghe Sita den Außenpfosten und Ümit Özkul köpfte nach einer Flanke von Mehmet Kocak nur knapp am Tor vorbei. Der erste Treffer des über zweimal 30 Minuten ausgetragenen Endspiels fiel drei Minuten nach Wiederbeginn: Cokovic bekam den Ball auf den linken Fuß, ließ ihn springen, nahm ihn mit rechts volley und traf nah am rechten Pfosten – ein klasse Tor!

Die Dreihäuser, für die Lukas Graf in der ersten Hälfte mit einem Flachschuss – TSV-Torhüter Remus Cosmin Constantin parierte – die beste Möglichkeit hatte, steckten zwar nicht auf, zielstrebige Angriffe waren aber Mangelware. Wie es geht, zeigten ihnen an diesem Sonntagnachmittag die Amöneburger: Einen Freistoß aus dem Halbfeld verlängerte Kevin Schudy mit dem Kopf ins Tor (48.), ehe Kilercioglu mit seinem Heber über VfL-Schlussmann Maximilian Koch aus dem Lauf (52.) nicht nur das 3:0 machte, sondern sich mit seiner vierten „Bude“ am Finaltag auch zum Torschützenkönig krönte.

1 000 Euro Preisgeld und den größten Pokal nahm der TSV mit ins benachbarte Amöneburg. „Wir sind schon oft hier gewesen, aber immer irgendwie in der Vorrunde rausgeflogen, manchmal knapp“, blickte Moradaoglu zurück, freute sich: „Jetzt haben wir es endlich mal in die Endrunde geschafft und direkt gewonnen. Das bedeutet mir auf jeden Fall was.“

Quellenangabe: OP Marburg/Ostkreis vom 18.07.2022, Seite 18